Donnerstag, 19. März 2020

Das Wechselbad zwischen Zuversicht und Hoffnungslosigkei



Die letzten Wochen hatte ich mich strikt geweigert, das „Virus“ in meinen Blogbeiträgen zu thematisieren. Teils wohlüberlegt, teils auch aus Trotz, teils vielleicht, weil es eben alle machen und ich dagegen rebellierte (Nomen est omen).
Und irgendwann kann man die Augen nicht mehr schließen, wenn man nicht blind gegen eine Wand laufen will

Man sieht die Sonne untergehen

und erschrickt doch, wenn es dunkel wird. (Herkunft unbekannt).
Eigentlich ein Trauerspruch, aber auch passend auf das, was wir gerade alle erleben.
Man beruhigt sich, man sagt sich, dass alles nicht so schlimm werden wird, man hält sich an der verbleibenden Normalität fest, man sagt sich, aber wenigstens XY geht ja noch und dann wird jeden Tag alles anders.

Eine Zerreißprobe

Ich bin ein ängstlicher Mensch, der gerne plant, für alles einen Plan B in der Tasche hat und seine Daseinsberechtigung in guter Leistung und dem Erbringen von guter Arbeit sieht.

Tja, bisschen blöd im Moment.

Planen kann ich nicht, Pläne B, C und D müssen erst noch (schnell) entwickelt werden, meine Leistung will im Moment keiner haben (verständlicherweise, die Menschen haben den Kopf ja ihrerseits voll mit anderen Gedanken) und ob die Arbeit in die ich mich seit Sonntag-Abend, als klar war, dass „die“ uns dicht machen werden, stürze „gut“ ist, das mag auch noch keiner sagen.

Jammern auf hohem Niveau

Sorgen, Ängste, Fragen, Unsicherheit und dennoch ein Jammern auf hohem Niveau. Ja, auf hohem Niveau! Es steht definitiv unsere Existenz auf dem Spiel. Wir stehen am Abgrund und es ist unklar, ob wir morgen nicht schon einen Schritt weiter sind.

ABER: Wir leben, wir sind gesund, die Familie ist zusammen, wir haben ein Dach über dem Kopf, wir haben einen Garten, die Lebensmittelversorgung ist gewährleistet, wir können unsere Wäsche waschen, die Post funktioniert, die Bestellvorgänge auch, wir sind digital vernetzt. Es geht uns nicht schlecht!
Es ist nur auf einmal ganz anders als gestern.

Augen auf bei der Berufswahl

Wir arbeiten selbständig seit dem Jahr 2000. Damals wurde das Unternehmen „Rebel-Management-Training“ gegründet, welches Seminare und Coachings, sowie betriebliches Gesundheitsmanagement anbietet.

Im Jahr 2011 kam „CrazySports Augsburg“ dazu. Ein kleines Sportstudio, in welchem wir Yoga und Pilates, aber auch Aerial Hoop und Poledance-Kurse durchführen und medizinisches Fitnesstraining, Rückenfit-Kurse und vieles mehr anbieten.
Im Zuge der Corona-Krise kamen zuerst die Absagen der Seminare. Man beruhigte sich, mit der Möglichkeit, wenigstens einen Teil des Lebensunterhalts noch durch das Sportstudio generieren zu können, bis dann auch dieses am Montagabend nach den letzten beiden Kursen unter Tränen geschlossen wurde.

Und auch hier: Jammern auf hohem Niveau!

Ärzte, Schwestern, Pfleger, Krankenhauspersonal, Verkäufer und Verkäuferinnen im Einzelhandel, Busfahrer und Busfahrerinnen und viele viele Berufsgruppen mehr, sind weitaus härter betroffen, denn bei ihnen geht es nicht (nur) ums GELD, sondern um ihre Gesundheit, ihr Leben.

Fixpunkte schaffen, wenn alles aus dem Ruder läuft

Routine, ein strukturierter Tagesablauf, etwas an dem man sich (gedanklich) festhalten kann, beruhigende Pole schaffen. Wichtig!
Weiß ich! Aber ich handle seit Sonntagabend auch nicht (mehr) danach. Ich lenke mich mit Arbeit ab, suche wie wild nach neuen Wegen, unsere Angebote digital verfügbar zu machen und in den Pausen, die ich nicht mache, trinke ich zu viel Kaffee und tue noch andere Dinge, die der Gesundheit nicht zuträglich sind.

Das muss ein Ende haben

Wenn der Alltag nicht mehr wie gewohnt funktioniert, muss man sich einen neuen Alltag schaffen. Und wenn jeder Tag aufs Neue geplant werden muss, weil es keinen Alltag mehr gibt, dann sollte man sich überlegen, was man immer bei sich hat, was einem keiner nehmen kann.
Das sind mehr Dinge als man denkt. Zum einen ist es die innere Einstellung, an der im wilden Sturm gerüttelt werden kann, die aber auch Fels in der Brandung ist.
Zum anderen ist es die Einzigartigkeit von jeder Person, die auch wertvoll ist.
Hinzu kommt das Wissen und die Kommunikation dazu und unser Körper, der uns trägt.

Körperlich fit für die Seele

Seit Montag habe ich auf meinen geliebten Sport „verzichtet“. Nicht verzichtet, er erschien mir auf einmal unwichtig und weder habe ich die Zeit noch die Muse gefunden. Und ich merke, wie es mir zunehmend schlechter geht.

Ab heute wird wieder angegriffen: Yoga, Pilates, Workout und Tanzen auf gute Musik.
Ich weiß, dass ich mich erst dazu zwingen werde müssen. Ich weiß aber auch, dass es mir hilft, langfristig gesund zu bleiben und durchzuhalten.

Sport-Online

Auf alle Fälle gibt es ab nächster Woche bei CrazySports Augsburg Online-Kurse und wir freuen uns, Euch dort zu „sehen“. www.crazy-sports-augsburg.com/online-classes

Gutes für Körper und Seele – das Licht am Ende des Tunnels

Tut Euch Gutes! Das ist gerade in diesen Zeiten eine Betriebsinvestition. Natürlich muss jeder für sich entscheiden, was „gut“ ist – aber das ist eine fast schon philosophische Frage.

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