Freitag, 18. Oktober 2019

Yoga und was man in den Berufsalltag mitnehmen kann


Zu Beginn einer neuen Herausforderung kann es durchaus sein, dass man sich in diese stürzt und ohne viel Nachdenken loslegt. Das muss nicht immer das Schlechteste sein. In vielen Fällen, gerade auch wenn es um berufliche Projekte geht, nimmt man sich allerdings Zeit (oder sollte sie sich nehmen) und betrachtet das neue Thema, beleuchtet es von allen Seiten, analysiert es und überlegt sich, wie sich das Thema darstellt und wie man am besten mit diesem umgeht.

Danach stellt man, wann immer möglich, die notwendigen Ressourcen bereit, um ausreichend Energie für die Projektbearbeitung zur Verfügung zu haben.
Man bereitet alles vor, stellt das richtige Team zusammen und beginnt zu arbeiten.
Viele Projekte stellen unterschiedliche Anforderungen, manche Teilschritte gehen leichter von der Hand, andere benötigen mehr Ruhe, wieder andere erfordern absoluten Krafteinsatz – aber alle Teilschritte sind notwendig.

Und am Ende hofft man, dass man das Projekt erfolgreich abschließt, das Thema in guter Art und Weise bearbeitet hat. Prima. Und auf geht’s zum nächsten Projekt.

Projektarbeit und Yoga im Vergleich

Im Grunde gleicht der Umgang mit Projekten (im beruflichen Alltag) somit fast dem Aufbau einer klassischen Yoga-Stunde.

Klassisch beginnt man hier mit der Anfangsentspannung: Man kommt an und zur Ruhe, man stellt sich auf das Kommende ein, man konzentriert sich auf das, was kommen wird und hält ein wenig Zwiesprache mit dem eigenen Körper, um ihn zu fragen, wie es ihm heute geht und mit welchen Befindlichkeiten er gerade zu tun hat, die eventuell im weiteren Verlauf der Aufmerksamkeit bedürfen.

Danach kümmert man sich auch in einer Yoga-Stunde um die Bereitstellung der notwendigen Energie: Prana. Mit entsprechenden Übungen (Pranayama) legt man den Fokus auf die Atmung, um die Energie bereitzustellen und zu erhöhen. Nur mit genügend Energie, Sauerstoff und Versorgung des Körpers mit diesen Bestandteilen ist ein konzentriertes und sinnvolles Absolvieren der nächsten Schritte möglich. Dieser Schritt entspricht der Ressourcenbereitstellung für ein Projekt.

Ist man so auf das Kommende eingestellt, bereitet man den Körper vor, erwärmt ihn. Auch im Yoga weiß man, dass viele Asanas sehr komplex sind und hohe Anforderungen an die Wahrnehmung, die Koordination und das Gleichgewicht stellen. Um derart komplexe Aufgaben bewältigen zu können, bedarf es der Vorbereitung. So kennt man das auch aus der Projektarbeit. Projekte sind komplex, stellen hohe Anforderungen, man kann sich nicht ohne Vorbereitung in diese stürzen. Zunächst stellt man das Team zusammen, bespricht, wägt ab, bereitet vor.

Asanas – das Projekt

Erst danach geht es an die eigentlichen Übungen, also die Projektarbeit im übertragenen Sinne
Je nach Projekt/ Thema der Yogastunde stehen andere Ziele/Ergebnisse im Vordergrund. Mit dem richtigen Team (im übertragenen Sinne das Zusammenspiel aus Atmung, Ruhe, Muskelkraft, Körperbewusstsein und Flexibilität) bringt man das Projekt zum Erfolg. Der Vergleich zeigt auch, dass in einem Team mehrere unterschiedliche Persönlichkeiten vonnöten sind, denn nicht alles lässt sich mit den gleichen Charaktereigenschaften bewältigen.

Der große Unterschied

Jeder Vergleich hinkt und so hat auch der Vergleich einer Yoga-Stunde mit der Projektarbeit im Unternehmen bestimmt mehr als einen Haken. Das ist in Ordnung. Was allerdings so gar nicht zusammenpasst, ist der letzte Programmpunkt einer Yoga-Stunde mit dem üblichen Vorgehen nach Projekten.
Eine Yoga-Stunde wird mit der Tiefenentspannung abgeschlossen. Diese ist nicht ohne die Anstrengung vorher möglich und stellt zudem einen runden Abschluss für Körper und Geist dar.
Wie sieht das allerdings mit Projekten aus? In vielen Bereichen zählt allein das Ergebnis. Ist das Projekt (erfolgreich) abgeschlossen, so ist der Sache Genüge getan. In den seltensten Fällen nimmt sich das Projektteam am Ende Zeit für die Tiefenentspannung, für das ruhige Revue passieren lassen der vorangegangenen Phase. Urlaub, ein paar freie Tage oder das gemeinsame Abschlussessen mit dem Team sind hier nicht gemeint, vielmehr ein protokollfreies Abschlussmeeting, welches Ruhe und Gelassenheit (gleich wie der Ausgang des Projektes war) offeriert.

Keine Entspannung ohne Anstrengung

Die Wünsche einiger Personen lassen sich allerdings doch wieder vergleichen: Viele Menschen wollen Tiefenentspannung ohne Anspannung und Arbeit im Vorfeld. Viele Menschen möchten gute Projekte ohne viel Aufwand aber mit tollen Ergebnissen.

Yoga oder Projektarbeit? Wichtig ist immer eine runde Choreographie, so wie eine gute Geschichte nicht nur einen attraktiven Anfang, sondern auch ein passendes Ende benötigt.





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