Das muss reichen – Ökonomie bei Warm-up und Cool-Down
Warm-up und Cool-Down
sind essentielle Trainingsbestandteile. Ein gutes Warm-up Programm bereitet den
Körper auf die spätere Leistung vor und erhöht das Leistungslevel. Ein gutes
Cool-Down kann den Muskelkater minimieren und stellt einen psychologischen
Endpunkt des Trainings dar.
Von vielen ungeliebt,
sind diese beiden Bestandteile einer guten Trainingseinheit dennoch wichtig,
obwohl man meist am liebsten sofort mit dem eigentlichen Training loslegen
wollen würde.
Bedeutung eines guten
Warm-up Programms
Wie es der Name schon sagt, dient das Aufwärm-Programm der
Erhöhung der Körpertemperatur und somit der besseren Durchblutung des gesamten
Körpers.
Vor allem für Peripherie-Gebiete und von Natur aus schlechter
durchblutete Bereiche ist dies nicht nur sinnvoll, sondern notwendig, wenn man
das Verletzungsrisiko minimieren möchte.
„Kalte“ Sehnen und Bänder sind weniger elastisch und reißen
schneller, da sie spröde sind – einfach ausgedrückt. Die Gelenke zu kreisen
(Schulter, Fußgelenke, Handgelenke etc.) ist sinnvoll, nur erhöht dies kaum die
Körpertemperatur und sollte somit nur ergänzend zu Warm-up Programm
hinzugenommen werden, nicht das Warm-up Programm darstellen.
Statisch stehend auf der Stelle den Kopf nach rechts und
links oder auf die Brust neigen, gehört ebenfalls in die weiter oben
beschriebene Kategorie.
Im Idealfall sollten die Sehnen und Bänder durch die
Erhöhung der Körpertemperatur geschmeidiger werden, der Körper sich auf die
kommende Belastung einstellen und der Fokus auf die später im Training
benötigten Muskelpartien gelegt werden.
Um dies alles zu gewährleisten sind demnach mehr als nur 10
Jumping Jacks notwendig und ein gutes Warm-up Programm kann auch nicht binnen 3
Minuten abgeschlossen sein.
Ein auf das Training abgestimmtes
Warm-up
Im Idealfall weiß man, was man später im „Hauptteil“
trainieren will, so dass man die beanspruchten Gelenke, Sehnen und Bänder
stärker in den Fokus rücken kann.
Man sollte sich im Warm-up nicht komplett auspowern, aber
man sollte auch nicht in der Form mit den Kräften haushalten, dass man nur eine
körperliche Arbeitsbeschaffungsmaßnahme absolviert, in der Meinung, der
anstrengende Teil käme ja später.
Körperspannung ist im Warm-up ein ähnliches Zauberwort wie
im funktionalen Training an sich. Rumpfstabilität ist im Grunde immer vonnöten.
Verschiedene Übungen, die diese beiden Bereiche umfassen, bereiten den Körper
ideal vor.
Liegestütze, Lady-Liegestütze und ein paar Bauchübungen
können das Programm abrunden. Um die oben erwähnte Körperspannung und
Rumpfstabilität zu verbessern, können diese Übungen auch ab und zu mal für 30
Sekunden oder gar mal 1 Minute statisch gehalten werden. Klingt einfach, ist
aber wahnsinnig anstrengend und es wird einem recht schnell warm.
Ansonsten gilt für das Warm-Up-Programm eher: Dynamisch und
temporeich.
Übrigens: Statisches Dehnen hat in einem Warm-up Programm
nichts verloren.
Zusammengefasst:
·
ein gutes Warm-up Programm sollte ca. 10 Minuten
dauern
·
die Körpertemperatur sollte um 1-2°C erhöht
werden
·
statisches Dehnen und Kopfkreisen (360°) bitte
vermeiden
·
im Idealfall schon wissen, was später besonders
beansprucht werden wird und diese Körperteile im Besonderen aufwärmen.
·
Rumpfstabilisierende Übungen (Liegestütze,
Bauchübungen) einbauen.
·
Die Witterungsverhältnisse im Auge behalten
·
Im Winter das Warm-up in langen Hosen, Stulpen
und einem langärmligen Oberteil ausführen.
·
Darauf achten, dass die Gelenke, Sehnen und
Bänder angesprochen werden, um diese geschmeidiger zu machen.
·
Sich dabei aber nicht vollkommen auspowern.
Bedeutung des
Cool-Downs
Am Ende eines kräftezehrenden Trainings hat der Teil des
Cool-Downs hauptsächlich die Bedeutung, das Training abzurunden und den Körper
wieder abzukühlen. Wie zum Warm-up auch ist es sinnvoll, sich wieder ein wenig
mehr Anzuziehen, um das Abkühlen langsam von statten gehen zu lassen.
Im Cool-Down zu erwarten, dass man noch erhebliche
Verbesserungen der Beweglichkeit erzielen kann, ist überzogen. Stretching, um
den beispielsweise den Spagat zu erlernen oder zu verbessern oder die Rücken-
und Schulterflexibilität zu erhöhen sollte eine eigene Trainingseinheit
bekommen.
Stretching und Dehnen benötigt Kraft. Klingt zunächst
komisch, ist aber so.
Nach einer anstrengenden Trainingseinheit an der Stange ist
diese allerdings meist nur noch in Bruchteilen vorhanden.
Trotzdem die Bedeutung des Cool-Downs somit auf den ersten
Blick gering zu sein scheint, sollte man es auf gar keinen Fall
vernachlässigen. Auch sollte dem Cool-Down eine ähnliche Zeitspanne eingeräumt
werden, wie es für das Warm-up getan wurde.
Verzichtet man gänzlich auf das Cool-Down, so rächt sich der
Körper! Subjektiv konnte die Erfahrung gemacht werden, dass der Muskelkater und
das Gefühl des „eingerostet-seins“ am nächsten Tag umso stärker sind.
Im Idealfall konzentriert man sich beim Cool-Down auf die
Muskelgruppen und Gelenke, Sehnen und Bändern, die im Training besonders
beansprucht worden sind.
Konkret soll das heißen, dass beispielsweise eine stehende
oder sitzende Vorwärtsbeuge eine schöne Abschlussübung darstellt, wenn im
Training vorher allerdings vor allem die Unterarme belastet worden sind, so
sollte man Übungen wählen, die diese Muskelpartien und Körperbereiche umfassen.
Zusammengefasst:
·
Das Cool-Down rundet das Training ab.
·
Dem Körper wird signalisiert, dass die Belastung
nun ein Ende hat.
·
Ein sauberes Cool-Down vermeidet Verspannungen
und beugt bösem Muskelkater vor.
·
Besonderes Augenmerk auf die besonders
beanspruchten Körperbereiche legen und vor allem für diese auch Übungen
einbauen.
·
Auch dem Kopf soll mittels des Cool-Downs wieder
Entspannung nach der Phase der intensiven Konzentration gegönnt werden.
·
Man schließt das Training ab und bereitet sich
auf das Kommende vor.
·
Man kann das Training nochmals Revue passieren
lassen.
·
Kleine Rituale machen das Cool-Down zu einem
wichtigen Aspekt für die Ruhe!
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