Freitag, 19. April 2019

Verbrannter Kuchen


Egal wie viel Mühe es im Vorfeld gemacht hat, wenn das Ergebnis ein verbrannter Kuchen ist, so würde man diesen wohl nicht servieren.

Der Gast/ Konsument sieht nur das Ergebnis - als Melange

Was bekommt der Gast? Den Kuchen. Wie fühlt er sich, wenn wir ihm einen verbrannten Kuchen vorsetzen? Wohl kaum gewertschätzt.
Vergeht ihm der Appetit oder wird der Konsument sagen: Aber der Boden war gar nicht so schlecht? Nein, er wird das Gesamtbild sehen. Wenn das Gesamtbild nicht passt, so kann man den Kuchen nicht servieren.

Hat uns das Kuchenbacken keine Mühe gemacht? Natürlich!
Haben wir den Kuchen mit dem Vorsatz gebacken, ihn verbrennen zu lassen? Sicher nicht.

Was möchte uns der Autor damit sagen?

Natürlich. Ich stelle auch keine misslungenen Versuche von mir ein.
Ich kann keine Selfies (jedenfalls keine, auf denen ich nicht bescheuert aussehe).
Viele meiner Bilder sind nicht perfekt, aber natürlich so, dass ich meine sie zeigen zu können.

Und wenn ein Gemeinschaftsprojekt entsteht - im Studio, für die Bühne, als Film, für die Öffentlichkeit, dann müssen sich alle damit wohlfühlen.
Im Studio enstehen viele Bilder beim Training. Als kleine Stolzeswährung für die Mühen, als Akt der Selbstdarstellung, als Hochachtung vor den teilnehmenden Personen, die sich darüber freuen.

Zoom mir auf den Hintern

Es wird keine "Guck mir in den Schritt" Bilder geben, selbst wenn man auf diesen manchmal die Technik der Figur am besten erkennen könnte. Aber das ist ein Anstands-Stil-No-Go!
Wenn eine teilnehmende Person, ein Kunde oder eine Kundin jemals im "wahren" Leben mit diesen Ergebnissen des Training von einer realen Person konfrontiert werden würde, so soll kein Schamgefühl entstehen. So soll der Stolz lebendig bleiben. Ehrlicher Stolz, ehrliches Selbstvertrauen, basierend auf ehrlicher Arbeit.

Deswegen werden auch viele Fotos vernichtet. Viele Versuche nicht veröffentlicht.
Niemals steht hier der Anspruch der Perfektion im Vordergrund, denn wir sind Menschen und somit im Grunde eben nie perfekt.

Die Arbeit war nie umsonst. Kein Training ist verloren!

Wenn man sich aber mit dem Ergebnis nicht wohlfühlt, weil man nur eine verbrannten Kuchen zum Servieren hätte, so war das Training nicht umsonst, selbst wenn  den Kuchen nun niemand essen kann.
Und selbst wenn die Trainerin der Meinung wäre, das Foto einer Kundin wäre toll, aber die Kundin eben nicht möchte, dass es veröffentlicht wird, dann stellt sich keine Frage und dann sollte sich auch nie eine Diskussion ergeben.
Wenn die Kundin das Ergebnis als verbrannten Kuchen empfindet, den sie nicht essen möchte, dann kann die andere Person nicht darauf herumhacken, dass es doch so viel Arbeit im Vorfeld gewesen wäre.


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