Sonntag, 16. Januar 2022

Hohlkreuz oder neutrales Becken – das ist hier die Frage

 

richtige Beckenhaltung

Lange Zeit galt es, bei Bodenübungen für die Bauchmuskulatur als hohes Ziel, den gesamten Rücken auf dem Boden abzulegen.

Der Rücken wurde demnach komplett auf die Matte gedrückt, das Becken eingerollt.

 

Diese vorgeschriebene Haltung sollte dem Schutz der Bandscheiben in der LWS (Lendenwirbelsäule).

 

Tatsächlich ist es so, dass der Bauch von Grund auf mehr arbeiten muss, wenn der gesamte Rücken auf den Boden gedrückt werden soll.

Allerdings entspricht dies NICHT der neutralen Position der natürlichen Lordose.

 

Der Rücken weist eine Doppel-S-Kurve auf, die als vollkommen natürlich gilt.

Legt man sich auf dem Boden ab, so liegt der untere Rücken nicht auf.


Auflagepunkte sind: Po/Becken, Schulterblätter, Oberschenkel (teilweise nur bedingt) und Waden.

 

Für ein gesundes Training ist es wichtig, die Sensibilität für eine neutrale Beckenstellung zu erhöhen. Auch während anspruchsvoller Bewegungen (Bauchübungen im Liegen) sollte man darauf achten, dass das Becken in seiner natürlichen Lage bleibt.

 

Merke: Steht das Becken neutral, liegt der untere Bereich des Rücken NICHT komplett auf der Matte auf!

(siehe auch die Anleitungen zu Pilates)

 

Nice to know:
Streng genommen weist unsere Wirbelsäule sogar eine vierfache natürliche Krümmung auf. Diese Krümmung ist wichtig, um Stöße zu dämpfen und das Gewicht des Oberkörpers auf Dauer ohne schädigende Belastung zu tragen.

 

Die natürlichen Kurven der Wirbelsäule ermöglichen uns die verschiedensten Bewegungen, so dass wir nach Herzenslust tanzen, springen und rennen können. Auch das Heben von Lasten geht damit besser!

 

MERKE:
Bitte die neutrale Stellung des Beckens nicht mit einem Hohlkreuz verwechseln!
Befindet sich der Oberkörper in einer geraden Linie und bleibt diese Linie bei der Ausführung der Übungen gerade, so ist es überhaupt nicht verkehrt, wenn unter ihrem unteren Rücken ein wenig Luft ist.

 

Wölbt sich die Bauchdecke sichtbar nach oben und wackelt der gesamte Oberkörper während der Bauchübungen, so dass das Becken nicht ruhig gehalten werden kann, dann sollten man mit der Anspannung der Bauchmuskulatur noch stärker dagegen halten. Nur so kann der untere Rücken geschont werden.

 

Luft unter dem unteren Rücken ist KEIN Hohlkreuz! Achten Sie auf die kleinen und feinen, aber wichtigen Unterschiede!

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