Lachen ist gut. Lachen stärkt das Immunsystem. Lachen verbindet.
Insofern sehe ich es auch als meine Aufgabe an, die
teilnehmenden Personen in meinen Kursen immer mal wieder zum Lachen zu bringen.
Manchmal gelingt mir das auch ungewollt, dann mache ich mir so meine Gedanken…
Manchmal versuche ich es krampfhaft und ernte unter Umständen nur ein
mitleidiges Lächeln. Na ja, ist ja mal ein Anfang. Und manchmal, da helfen mir
die teilnehmenden Personen und dann wird es richtig lustig.
Ich bin doch schon groß
Eine Teilnehmerin, klein aber oho, musste für ein Fotoshooting die Einverständniserklärung zur Verwendung der Fotos unterschreiben. Kein Problem, meinte sie, ich bin ja schon groß. Und dann fügte sie hinzu: „Na ja, groß nicht, aber erwachsen.“
Ich habe meinen A… nicht im Griff
Bei manchen Figuren im Pole Training kommt es darauf an, das
Gewicht an die richtige Stelle zu verlagern. Der Schwerpunkt muss physikalisch
gesehen an der richtigen Position sein, sonst gewinnt die Schwerkraft. Manchmal
geht es dabei um den Po.
Erklärungen, Vorzeigen, Hilfestellung. Es klappt nicht. Auch das ist normal,
vor allem bei etwas komplizierteren Figuren, die noch dazu viel Kraft benötigen.
Etwas entnervt meinte eine Teilnehmerin nach dem gefühlt hundertsten Versuch: „Merkst
Du was? Ich habe meinen A….
nicht im Griff.“
Das Kinn auf der Brust ablegen
Nackenkreisen über die Brust. Dehnen am Ende der Stunde.
Oder auch nur eine Pilatesübung. Der Trainer leitet an. Das Kinn auf der Brust
ablegen. Ein Teilnehmer verlässt seinen Platz und geht zu seiner Partnerin
(Gott sei Dank hat er sich keine andere Person rausgesucht) und platziert
seinen Kopf auf deren Brust. Verwunderte Blicke werden quittiert mit: „Du hast
doch gesagt, Kinn auf der Brust ablegen.“
Seitdem ist die Erklärung ergänzt worden. Das Kinn auf der eigenen Brust ablegen.
Das Top ist aber etwas knapp geschnitten
Die meisten Pole und Aerial Hoop Outfits, aber auch Yoga und Stretching-Outfits nähe ich selbst. Manchmal nähe ich auch Wunschsets für Teilnehmerinnen. Eine Teilnehmerin hatte sich ein Carmen-Top gewünscht, also ein Top mit nur einem Träger. Das Rückenteil ist knapp geschnitten, vorne hat das Kleidungsstück etwas mehr Stoff. Beim Anprobieren hört man das Zweifeln förmlich aus der Umkleide. Ich frage, was denn los wäre. Die Teilnehmerin meinte, ich hätte das Top doch etwas sehr knapp geschnitten und zeigte sich mir. Ich antwortete, dass der Teil mir mehr Stoff nach vorne gehöre, nicht umgekehrt.
Erst wieder auf dem Boden ankommen, dann anziehen
Überhaupt ist gutsitzende Bekleidung beim Pole essentiell. Wenn man sich Sorgen machen muss, dass nicht alles an seinem Platz bleibt, so verhindert das die volle Konzentration. Wenn sich Körperteile selbständig machen – vor allem wenn man kopfüber geht, dann ist das nervig. Meist ist einem das auch peinlich, was es nicht sein muss, wir sind ja unter uns. Gefährlich wird es erst dann, wenn man sich wieder anziehen möchte, während man kopfüber hängt und dafür ganz selbstverständlich die Hände von der Pole löst, um alles wieder zu verstauen. Blöd, wenn die Hände das Einzige waren, was einen an der Pole gehalten hat. Ich bin ja oft langsam, hier war ich als Trainerin blitzschnell und fing die fallende Teilnehmerin auf. Wir haben uns danach auf eine neue Regel geeinigt: Erst auf den Boden zurückkommen, dann wieder anziehen.
Handspring und Handfall
Wir üben und trainieren den Handspring. Ich weise an:
Weniger springen, mehr Schwung, nicht stampfen, die Hüfte mehr drehen….
Eine Teilnehmerin mahnt an, es würde aber doch HandSPRING heißen. Ich gebe zu
bedenken, dass „spring“ ja im Englischen Frühling heißt und grinse. Sie grinst
zurück und meint, ob es dann auch den Handfall geben würde. Ja, sage ich, dass
ist die Figur, wenn man sich oben nicht halten kann und fällt.
Die Bahnhofstoilette
Kniebeugen müssen sauber ausgeführt werden. Die Knie bleiben
hinter den Fußspitzen. Das Gewicht wird auf die Fersen verlagert, die Zehen
werden nach oben gezogen. Der Po kommt tief, der Rücken bleibt angespannt, die
Schultern weg von der Brust, die Scheitelkrone wird nach oben gezogen. Und so
weiter und so weiter.
Dennoch kann man manchmal beobachten, dass all diese Erklärungen nicht wirklich
gut sind. Aber eines geht immer: Stellt euch vor, ihr würdet eine eklige
Bahnhofstoilette benützen müssen. So wie es hier der Grundsatz ist: „Treffen,
aber ja nicht berühren“, so geht ihr auch in der Kniebeuge tief. Funktioniert
immer. Außer man bekommt die Rückmeldung: „Nö, dann verkneife ich es mir.“
Batzenhofen
In einer der letzten Stretchingstunden haben wir ungeplant eine Weltreise unternommen. Der nach oben gestreckte Arm im Stand war die Freiheitsstatue (New York), das Boot aus dem Yoga fuhr in Venedig, die Seitneigung war der schiefe Turm von Pisa, der große Berg war der Mount Everest. Am Ende kamen wir zur entspannenden Klopfmassage. Man liegt auf dem Rücken, hebt das Becken leicht und lässt es wieder fallen. Man klopft so mit dem Becken und dem unteren Rücken auf den Boden. Hier erinnerte ich an den Film „Die Wüste lebt“ und an den Klopfkäfer, der mit klopfenden Bewegungen auf dem Wüstenboden seine Frau zu sich ruft. Eine Teilnehmerin meinte, bei ihr wäre die Klopfmassage aber eher Batzenhofen als Wüste (Batzenhofen ist ein kleiner Ort hier in den Stauden).
Leider
…habe ich viele der lustigen Situationen nicht sofort notiert, sonst könne man hier mehr zum Besten geben. Was auf jeden Fall schön ist, wenn wir miteinander Spaß haben und jeder seinen Teil dazu beiträgt. Das funktioniert live, aber sogar online und es macht das miteinander Sporteln so unheimlich wertvoll. Danke.
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