Freitag, 19. Juli 2019

Ambivalenz

...und die Konnotation


Klären wir zunächst einmal die Begriffe
Ambivalenz kommt aus dem Lateinischen und setzt sich zusammen aus den Worten ambo "beide" und valere "gelten". Auf der einen Seite beschreibt Ambivalenz angeblich einen Zustand innerer Zerrissenheit, weil - so die Definition - eben nicht beides gilt, sondern sich die beiden Punkte widersprechen. 


Aha!

Angeblich wäre das Adjektiv ambivalent in der gehobenen Umgangssprache etwas geläufiger, dieses stünde für mehrdeutig, vielfältig, doppelwertig, aber auch zwiespältig.

Ambivalenz wäre nach Eugen Bleuer eines der Hauptsymptome der Schizophrenie. Oder nach Richard David Precht: Wer bin ich und wenn ja, wie viele?


Was will man sehen?

Es kommt mal wieder auf die Konnotation an, die man diesem Wort verleiht. Sieht man die erklärenden Worte "beide gelten" und "vielfältig", sowie "doppelwertig", dann kann man sehr wohl und guten Gewissens sowie bei voller geistiger Gesundheit ambivalente Lebensbereiche haben.


Warum heute so philosophisch?

Es ging in einem Interview, welches ich kürzlich geben durfte und von welchem ihr mit Sicherheit hören und lesen werdet, wenn es veröffentlich ist, darum, wie ich mit der Ambivalenz aus Unternehmensberaterin und Poletänzerin zurecht käme.


Doppelwertigkeit

Zum einen sehe ich hier keine Ambivalenz, es sei denn, Denken und Sport schließen sich aus. Zum anderen möchte ich die Konnotation "doppelwertig" und "vielfältig" in diese beiden Bereiche legen.
Ich liebe es ganzheitlich zu arbeiten. Es ist unheimlich wertvoll, die Erkenntnisse aus der Psychologie, Soziologie und Pädagogik in die Sportkurse einfließen lassen zu können. Umgekehrt nutzt das Wissen um das Überwinden körperlicher Grenzen auch für das Überwinden geistig gesetzter Grenzen.


Zerrissen?

Ganz im Gegenteil. Würde mir ein Bereich genommen, ich würde mich nicht mehr komplett fühlen.

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